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Möchten Sie die GEWA näher kennelernen?

Diesen Donnerstag 14. Mai um 11:00 gewähren wir einen Blick hinter die Kulissen.

Die GEWA bietet mit ihrem Angebot neue Perspektiven. Im Webinar beantworten wir folgende Fragen:

  • Was verbindet aufbereitete Laptops, Depressionen und ein Mahlzeitendienst mit der GEWA?
  • Warum braucht es soziale Institutionen?
  • Welchen Tätigkeiten können Menschen, die psychisch herausgefordert sind in der GEWA nachgehen?

Zudem erzählt ein junger, psychisch herausgeforderter Mensch von seinem Alltag in der GEWA.

Wir freuen uns auf Sie.

 

Leben zwischen Selbstverletzung und Selbstverwirklichung

Angela, 21 Jahre alt, macht die kaufmännische Ausbildung in der GEWA. Seit 2017 begleitet sie die Diagnose Borderline Persönlichkeitsstörung.

Sie hat uns erzählt, wie sie gelernt hat mit ihren Herausforderungen umzugehen.

Ich habe mich schon immer anders gefühlt und war schon immer ein Gefühlsmensch. Ich spüre die Emotionen der anderen Menschen und meine eigenen sehr stark. Durch diese Überreizung habe ich mich oft geschnitten, trank Alkohol und habe Medikamente missbraucht. Auch mit Suizidgedanken hatte ich zu kämpfen. 2017 kam die Diagnose «Borderline Persönlichkeitsstörung». Das schwierigste an dieser Diagnose war, zu akzeptieren, dass mich diese Erkrankung ein Leben lang begleiten wird. Für mich ist das Borderline wie eine zweite, negative Person. Es ist eine Achterbahn, die stetig auf und ab geht.

 

Eine Tür schliesst, eine andere Tür öffnet sich

Meine Therapie ging im Jahr 2018 los, nachdem ich einen schlimmen Nervenzusammenbruch erlitt. Während meiner Ausbildung als Drucktechnologin wurde ich in eine stationäre Klinik eingewiesen und blieb dort für 6 Wochen. In dieser Zeit kam ein Brief vom Betrieb in dem stand, dass ich den Lehrvertrag verliere würde, sollte ich bis zu einem bestimmten Datum nicht wieder 100 % arbeiten können. Mir war schon lange klar, dass ich diese Ausbildung nicht beenden würde und ich habe mich mit meinem Chef darauf geeinigt, den Lehrvertrag aufzulösen.

 

Wieder auf die Beine kommen

Nach dem stationären Aufenthalt ging ich in eine Tagesklinik, wo ich meine Tagesstruktur aufbauen konnte. Dort war ich 14 Wochen. Zeitgleich wurde ich bei der IV angemeldet und habe mir verschiedene Institutionen angeschaut, in denen ich einen Arbeitsversuch starten möchte. Letztendlich habe ich mich für die GEWA entschieden. Die Tagesklinik hat das Erstgespräch organisiert und mir geholfen, ein Arbeitstraining anzufangen. Schnell kam ich auf ein Pensum von 100%. Mithilfe eines Coaches habe ich nach dem Training meine Lehre als kaufmännische Angestellte angefangen. In der ersten Zeit war es eine reine Achterbahn. Ich musste oft die Arbeit verlassen, weil es mir nicht gut ging. Doch ich habe es gemeistert. Es kommt stark auf die Abteilung an, in der man ist. Die Arbeit im Personalwesen machte mir sehr Freude, dort ging es mir psychisch auch besser. Wenn es mir zu viel wurde, konnte ich in den Ruheraum gehen oder ein paar Minuten frische Luft schnappen.

 

Trotz ihrer Probleme meistert Angela ihre Ausbildung
Trotz ihrer Probleme meistert Angela ihre Ausbildung

Blick in die Zukunft

Momentan bin ich auf der Suche nach einem Praktikum für das 3. Lehrjahr. Die Idee ist, im letzten Lehrjahr ein externen Arbeitseinsatz zu leisten, um den ersten Arbeitsmarkt besser kennenzulernen. Ich freue mich auf die neuen Erfahrungen und hoffe, einen guten Praktikumsplatz finden zu können.

Mein Tipp an Mitbetroffene: Borderline ist ein langer Prozess, es braucht Zeit und man soll sich aufjedenfall die Zeit nehmen. Es gibt für alles eine Lösung.



Die GEWA bietet verschiedene Ausbildungen für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf an.