«Heute akzeptiere ich meine Krankheit als ein Teil von mir»
Von 2014 – 2016 machte ich eine Lehre in der GEWA. Im August 2016 erhielt ich mein langersehntes Diplom als Büroassistent EBA. Meine Lehre war spannend und abwechslungsreich, aber für mich nicht immer einfach. In der Schule fühlte ich mich unter Druck. Meine Noten waren nie besonders gut und lernen bereitete mir keine Freude. Manchmal wurde mir alles zu viel und ich spielte oft mit dem Gedanken, die Lehre zu schmeissen.
Es gab jedoch ein paar Menschen in der GEWA, die meine Mentoren wurden und mich immer wieder motivierten. Sie haben an mich geglaubt und das gab mir Kraft und Halt. Heute bin ich unendlich froh, dass ich die Lehre nicht abgebrochen habe.
«Meine Krankheit: Zystische Fibrose»
Seit meiner Kindheit leide ich an Zystischer Fibrose, einer vererbbaren Stoff-wechselstörung. Rein medizinisch gesehen liegt meine Lebenserwartung bei etwa fünfzig Jahren. Die Krankheit ist fortschreitend und unheilbar. Ein täglicher Therapieaufwand bestimmt mein Leben. Aufgrund dieser Krankheit konnte ich meinen Traum von einem Beruf im Detailhandel nicht erfüllen. Leider konnte ich mit meiner Lunge auch nicht Fussballprofi werden. Heute akzeptiere ich meine Krankheit als ein Teil von mir.
Der Traum der Festanstellung
Nach meiner Lehre hat mein GEWA Job-Coach mir ein Praktikum bei der Gourmador frigemo ag in Zollikofen organisiert. Glücklicherweise hat während dieser Zeit jemand gekündigt und es kam zu einer Festanstellung. Ich kümmere mich um den Verkauf und Innendienst. Die Arbeit erfüllt mich und macht mir Spass. Im Team fühle ich mich sehr wohl. Als nächstes wünsche ich mir Kinder. Ich singe sehr gerne und träume von einer Karriere als Sänger.
Obwohl ich eine unheilbare Krankheit habe, probiere ich jeden Tag positiv zu denken. Ich gebe nicht auf und möchte allen Lernenden ans Herz legen, die Lehre zu beenden. Ein Abschluss in der Hosentasche gibt Selbstvertrauen und bietet Zukunftsperspektiven.
