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Möchten Sie die GEWA näher kennelernen?

Diesen Donnerstag 14. Mai um 11:00 gewähren wir einen Blick hinter die Kulissen.

Die GEWA bietet mit ihrem Angebot neue Perspektiven. Im Webinar beantworten wir folgende Fragen:

  • Was verbindet aufbereitete Laptops, Depressionen und ein Mahlzeitendienst mit der GEWA?
  • Warum braucht es soziale Institutionen?
  • Welchen Tätigkeiten können Menschen, die psychisch herausgefordert sind in der GEWA nachgehen?

Zudem erzählt ein junger, psychisch herausgeforderter Mensch von seinem Alltag in der GEWA.

Wir freuen uns auf Sie.

 

März 2016

«In der GEWA entdeckte ich meine Stärken neu»

Nachdem ich meine letzte Arbeitsstelle krankheitsbedingt aufgeben musste, beantragte ich bei meiner Taggeldversicherung einen Case-Manager.

Als mein Gesundheitszustand stabiler wurde, plante ich zusammen mit meinem Case-Manager die Reintegration in den ersten Arbeitsmarkt: Ich wollte in meinem alten Beruf im kaufmännischen Bereich wieder Fuss fassen.

 

Bewusstwerden alter Muster

In der GEWA startete ich mit einem Belastbarkeitstraining, wo ich die intensiven und lösungsorientierten Gespräche mit meiner Begleitperson sehr schätzte. Als belastend empfand ich die anfänglich nur kurzfristig verhängten Kostengutsprachen. Aber ich wollte kämpfen.

Im August 2015 wechselte ich ins Aufbautraining mit neuen Herausforderungen. Rasch wurde ich in das Bestellwesen eingebunden. Obwohl mir die Aufgabe gefiel, merkte ich, dass ich wieder mit alten Verhaltensmustern konfrontiert wurde: Ich setzte mich zu sehr unter Druck, wollte schnell und perfekt sein und hatte Versagensängste.

 

Lernen, geduldig mit sich selber zu sein

Ich durfte lernen, geduldig mit mir zu sein und mich auf neue Lernschritte einzulassen. Jeden Tag traute ich mir etwas mehr zu, wurde sicherer in der Arbeit und in allem, was zum Büroalltag gehört. Im Grossraumbüro wurde meine Konzentrationsfähigkeit auf die Probe gestellt und ich lief ab und zu Gefahr, mich mit anderen Mitarbeitenden zu vergleichen.

In der GEWA entdeckte ich meine Stärken neu, beispielsweise meine Sozialkompetenz; ich genoss den Kontakt mit verschiedenen Mitarbeitenden und erfuhr Wertschätzung. Natürlich erlebte ich viele Höhen und Tiefen – enttäuscht wurde ich jedoch nie. Ich konnte dem kaufmännischen Beruf wieder nahe kommen. Dadurch ist es nun möglich, den Schritt in den ersten Arbeitsmarkt zu wagen: Ich werde von kompetenten Frauen in meine Aufgaben im Büro bei der Spitex Bern eingearbeitet.

Meinen Schwachpunkt, mich unter Druck zu setzten, habe ich nach wie vor nicht überwunden. Aber ich bin mutig und zuversichtlich und werde ihm die Stirn bieten; notfalls mit telefonischer Unterstützung durch meine Begleitperson.

Ich bedanke mich für die Zeit, die ich in der GEWA erleben durfte.

Cornelia Wenger-Stoll:  «Ich traue mir jeden Tag etwas mehr zu.»
Cornelia Wenger-Stoll: «Ich traue mir jeden Tag etwas mehr zu.»