Februar 2016
«Durch die Struktur, die mir die GEWA gibt, bin ich nun ruhiger, flexibler und nicht mehr so nervös»
Ich bin gelernter Koch und war lange Küchenchef, habe zehn Mitarbeitende geführt und Lehrlinge ausgebildet, war auch im Ausland tätig und wollte später einmal mein eigenes Restaurant eröffnen, alles tipptopp.
Dann erhielt ich vor elf Jahren die Diagnose MS und wurde aus dem Arbeitsprozess herausgerissen. Ich habe durch die Krankheit unter anderem Probleme mit dem Knie und dem Gleichgewicht. Zuerst habe ich es mit Homeworking versucht, aber dieser Schuss ging nach hinten los, weil irgendwann fällt dir dabei die Decke auf den Kopf, es fehlen die sozialen Kontakte und ich arbeite lieber mit den Händen als mit der Tastatur.
Froh um den geschützten Rahmen
Seit September 2015 arbeite ich 50% bei der GEWA im Restaurant Aliento und es ist ein grosser Erfolg für mich, dass ich jetzt vier Stunden pro Tag stehen kann. Manchmal habe ich so Blitzgewitter im Kopf und logische Abläufe sind dann nicht mehr logisch für mich. In solchen Situationen bin ich froh, in einem geschützten Rahmen zu sein mit definierten Arbeiten und nicht zu viel Druck von aussen, weil Druck mache ich mir selber genug. Durch die Struktur, die ich hier habe, geht es mir viel besser, mein Auftreten ist anders geworden, ich bin ruhiger, flexibler, nicht mehr so nervös – sonst bin ich einer, der schnell nervös ist. Es ist eigentlich alles positiver geworden durch die GEWA.
Mutige Fortschritte
Seit kurzem bin ich dafür verantwortlich, jeden Freitag das Mittagessen in die Kantine einer externen Firma zu liefern, es dort aufzubereiten und anzurichten. Das war ein wichtiges Ziel von mir hier in der GEWA. Dazu fahre ich mit einem grossen Auto das Essen dorthin, was mir am Anfang enorm Druck gemacht hat, besonders das Rückwärtsfahren. Dank dem Mut und der Praxis und durch die Unterstützung meiner Vorgesetzten habe ich mein Ziel erreicht.
