loading

Der Klimawandel ist auch eine psychologische Krise

Fast 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung erachten den Klimawandel als grosses Problem mit unmittelbarem Handlungsbedarf. Dies ist das Ergebnis einer grossen Meinungsumfrage, welche das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag der SRG (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft) im Wahljahr 2023 durchgeführt hat. Im Gespräch mit der Psychologin Katharina van Bronswijk erfahren wir mehr über die psychische Dimension der ökologischen Krise.

Original

2023 war ein Wetter-Jahr der Extreme: Hitzewellen, verheerende Waldbrände, Flutkatastrophen in Europa, welche Menschen und andere Lebewesen in akute Gefahr brachten. Viele Opfer und riesige Schäden. Wie wirken sich diese Ereignisse auf die Psyche der Menschen aus?

Sprachlosigkeit und Schock sind oft die ersten Reaktionen auf Ereignisse, die einem alles nehmen, was das Leben lebenswert gemacht hat. Menschen, die man liebt, das Haus, in dem man aufgewachsen ist, wenn alles in Trümmern liegt und man wieder neu anfangen muss. Bei etwa 5 bis 15 Prozent der Direktbetroffenen treten mentale Folgestörungen auf. Bei diesen sogenannten posttraumatischen Belastungsstörungen handelt es sich um eine verzögerte psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis. Es können Symptome wie ständiges Erinnern an das Ereignis mit Wiedererleben der damit verbundenen Gefühle auftreten, beispielsweise Kontrollverlust, Hilflosigkeit oder Todesangst. Mit solchen Erlebnissen verbunden sind auch weitere Beschwerden wie allgemeine Ängste, Verunsicherung, Depressionen und Sucht. Das ist das eine. Zudem gibt es einen messbaren Zusammenhang zwischen der Umgebungstemperatur und Aggressivität. Studien beweisen, dass eine Hitzewelle zu mehr Aggression und Verbrechen führt.

Ein Hitzestress im Gehirn?

Ja, genau. Insbesondere bestimmte gehirnorganische Erkrankungen wie etwa Alzheimer oder eine andere Form von Demenz können sich verschlimmern. Besonders gefährdet bei Hitze sind auch Menschen, die wegen ihrer psychischen Erkrankung bestimmte Medikamente einnehmen. Zum Beispiel können Arzneimittel, die zur Behandlung bei Schizophrenie eingesetzt werden, die Thermoregulation des Körpers stören. Das führt dazu, dass Hitze für die Betroffenen noch zu einer stärkeren Herausforderung wird. Auch Wirkstoffe, die zur Behandlung von Depressionen oder Angststörungen eingesetzt werden, können die Hitzeempfindlichkeit steigern.

Und wie reagiert der Rest der Bevölkerung auf die Klimakrise?

Die Klimakrise ist eigentlich keine Krise mehr, sondern ein dauerhafter Zustand. Sie wird so gut wie alle Menschen auf der Erde zeit ihres Lebens betreffen. Die Lebensbedingungen könnten sich dramatisch verschlechtern. Um das zu begrenzen, müsste schneller gehandelt werden als bisher. Dennoch reagieren Menschen sehr unterschiedlich auf das, was uns die Forschung zum Klimawandel sagt. Viele sind krisenmüde und sagen: «Ich bin es leid, vom Klimawandel zu hören». Sie ziehen sich in ihr privates Schneckenhaus zurück, klammern die bedrohliche Wirklichkeit weitgehend aus und richten den Fokus auf ihre persönliche Lebenswelt. Das heisst nicht, dass sie die wissenschaftlichen Fakten leugnen. Das tun nur noch wenige. Es liegt auch nicht daran, dass für sie das Thema nicht wichtig wäre. Doch die Klimakrise ist kompliziert, viele Menschen fühlen sich einfach überfordert.

Wird der Einfluss von Gefühlen unterschätzt?

Ja, ich denke schon. Wir begegnen der ökologischen Krise mit einem ganzen Bündel an Emotionen. Das können Schuldgefühle, Hilflosigkeit, Trauer oder Wut sein. Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen unseren Emotionen und der Erfüllung unserer psychischen Grundbedürfnisse. Im Zusammenhang mit der ökologischen Krise gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die bestimmte psychische Grundbedürfnisse verletzen wie zum Beispiel das Bedürfnis nach Sicherheit, Fairness oder Gerechtigkeit. Gerade das Bedürfnis nach Gerechtigkeit. Dieses wird bei vielen Menschen missachtet, denn die Lasten des Klimawandels sind sehr ungleich verteilt. Je ärmer und schwächer die Menschen, Regionen oder Länder sind, desto geringer sind ihre Möglichkeiten, den Folgen des Klimawandels auszuweichen, sich anzupassen, zu schützen, zu versichern oder entstandene reversible Schäden zu beheben. Auch Generationen sind ungleich betroffen. Junge Menschen und zukünftige Generationen werden mit potenziell schwerwiegenderen Herausforderungen wie extremeren Wetterereignissen, Ernährungsunsicherheit und weiterem Meeresspiegelanstieg konfrontiert sein. Das kann Angst machen.

Wie gehen wir damit um?

Man geht beispielswiese für das Klima auf die Strasse, wie es die globale Protestbewegung Fridays for Future vormacht. Emotionen drängen uns zum Handeln. Doch selbst wenn wir jetzt umfassende Massnahmen ergreifen, wird der Klimawandel nicht sofort verschwinden. Das kann für viele Menschen frustrierend sein. Kommt hinzu, dass wir als Einzelpersonen nur einen begrenzten Handlungsspielraum haben, auch was unser Konsumverhalten betrifft. Selbst wenn wir ökologisch und ethisch korrekt einkaufen, können unsere Konsumentscheidungen alleine die Welt nicht retten. Deswegen sollten wir überlegen, was wirklich realistisch und wirkungsvoll ist und unsere Ziele danach ausrichten. Sonst laufen wir Gefahr, auszubrennen und uns zurückzuziehen.

Original
51051774968 918d99187c o
Wir begegnen der ökologischen Krise mit einem ganzen Bündel an Emotionen. Das können Schuldgefühle, Hilflosigkeit, Trauer oder Wut sein.
Katharina van Bronswijk Psychologin und Verhaltenstherapeutin

Oft wird im Zusammenhang mit der psychologischen Dimension des Klimawandel von kognitiven Verzerrungen gesprochen, die unser Handeln bzw. Nichthandeln beeinflussen würden. Können Sie erklären, von was wir hier sprechen?

Kognitive Verzerrungen sind Muster im Denken, bei denen unser Gehirn Informationen auf eine Weise verarbeitet, die von der Wirklichkeit abweicht. Sie können dazu dienen, unangenehme Nachrichten abzuwehren, indem sie unsere Sicht auf die Realität so verändern, dass sie weniger belastend erscheint. Besonders in stressigen Situationen gibt es deshalb fehlerhafte Impulse oder Schlussfolgerungen. Der Mensch glaubt beispielsweise, dass er weniger von negativen Ereignissen betroffen ist als andere. Das nennen wir auf Englisch: Optimism Bias, ein optimistisch verzerrtes Bild der Wirklichkeit. Rauchen verursacht Krebs? Mich wird’s nicht treffen. Klimawandel? Wird schon nicht so schlimm werden.

Denken die Menschen wirklich so?

Jein. Denn laut einer Studie von More in Common (2021) machen sich bereits 80% der Bevölkerung in Deutschland Sorgen um den Klimawandel. Und die meisten Menschen verfügen auch über ausreichend Wissen zu dieser Bedrohung. Gleichzeitig handeln zu wenige nach diesem Wissen. Dies verdeutlicht, dass Wissen noch lange nicht ausreicht, um uns zum Handeln zu motivieren.

Weshalb?

Die Barriere der psychischen Distanz hindert uns, was so viel heisst wie: Wir fühlen uns der Klimakrise auf unterschiedliche Arten fern. Die Krise ist weit weg (räumlich), betrifft eher Zukunftsgenerationen (zeitlich), betrifft die anderen (sozial) und wird nicht konkret erlebt (hypothetisch). Mit anderen Worten: Die Bedrohungen durch den Klimawandel sind immer noch für viele zu abstrakt. Das führt zu Passivität und einer Vermeidung des Themas. Erst wenn ich davon ausgehen muss, dass die Folgen des Klimawandels mich im Hier und Jetzt und mit hoher Wahrscheinlichkeit treffen werden, dann ist das etwas, was sozusagen ein sehr konkretes Denken auslöst und mich motiviert, über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken.

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wälzte sich eine todbringende Flutwelle durch das enge Ahrtal - mit verheerenden Folgen: 135 Menschen starben, hunderte wurden verletzt, 17.000 Bewohner verloren ihr Zuhause. Denken Sie, dass die Menschen dort, die von dieser Katastrophe betroffen waren und immer noch sind, heute anders über den Klimawandel denken?

Zu dieser Frage gibt es (noch) keine Studien. Sicher wurde durch dieses Ereignis den Leuten klar, dass der Klimawandel nicht auf irgendeiner entfernten Südseeinsel stattfindet, sondern auch Deutschland treffen kann. Einer Umfrage zufolge haben knapp zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland (61 Prozent) Angst vor Ereignissen wie Fluten, Tornados, Waldbränden oder extremer Hitze in Deutschland. Die Organisation Campact hat die Umfrage im Sommer 2023 beim Meinungsforschungsinstitut Yougov in Auftrag gegeben. 42 Prozent fürchten sogar, dass sie selbst von Extremwetterereignissen in Zukunft betroffen sein könnten. Ich gehe davon aus, dass das Problembewusstsein in Bezug auf die ökologische Krise stark zugenommen hat.

Was folgt daraus?

Wie wir gesehen haben führt erhöhtes Problembewusstsein nicht automatisch dazu, dass wir ins Handeln kommen. Manchmal verlieren Menschen auch die Hoffnung und damit den Antrieb, sich dafür einzusetzen, was ihnen wichtig ist. Das ist verständlich. Wenn die Psyche keinen lösungsorientierten Ausweg sieht, dann ist der Ausweg eben der, sich gar nicht mit dem Thema zu befassen. Der Handlungsdruck wird weitergereicht, an die Politik, die Wirtschaft oder sonst jemanden. Doch wer ist die Politik und wer ist die Wirtschaft? Das sind ja keine abstrakten Konstrukte. Durch unsere Handlungen, Meinungen und Beteiligung können wir Einfluss auf diese Systeme nehmen. Auch in einer individualistisch orientierten Gesellschaft ist jeder und jede Teil verschiedener Kollektive. Wir haben verlernt, uns als Zivilgesellschaft mit einer kollektiven Aufgabe und einer gemeinsamen Zukunft zu begreifen. Wir benötigen eine Inspiration für kollektive Handlungsmöglichkeiten.

Wie viele Menschen müssen von der Notwendigkeit einer ökologischen Transformation überzeugt sein, damit sie gelingt?

Da sprechen wir vom Phänomen der sozialen Kipppunkte. Wenn innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne und ohne einen gravierenden oder vorhersehbaren Auslöser tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen stattfinden und sich die Dinge rasant verändern. Bei der Klimakrise müssen, je nach Studie, zwischen ca. 3.5 und 25 Prozent der Bevölkerung überzeugt sein, um einen Systemwechsel und eine Änderung der sozialen Normen zu erreichen. Eine Veränderung des gesellschaftlichen Systems braucht jedoch Zeit. Aber ich glaube, der Wandel im Denken hat jetzt begonnen und ist nicht mehr aufzuhalten. Nur das Tempo stimmt noch nicht.

Ich möchte nicht resignieren oder mutlos werden, aber manchmal fühle ich mich überfordert von all den Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen. Was hilft mir, wenn ich den Eindruck habe, meine Ressourcen für den Umgang mit Krisen seien aufgebraucht?

Ich empfehle Selbstfürsorge, indem ich überlege, wie viel Kriseninformation ich wirklich aufnehmen möchte. Bei chronischen Krisen wie dem Klimawandel gibt es selten tagesaktuelle Informationen, die das Grundverständnis entscheidend ändern. Sobald das Bewusstsein für das Problem und emotionale Beteiligung vorhanden sind, entsteht der erste Anstoss zur Aktivität. Es ist wichtig, sich mit anderen zu vernetzen. Es gibt viele Gruppen, die an Lösungen arbeiten. Ich muss herausfinden, wo ich mich am besten einbringen kann. Schlägt mein Herz für den Tierschutz oder für soziale Teilhabe? In beiden Bereichen gibt es unzählige Einsatzmöglichkeiten. Echtes Engagement kann mich mit Freude und Stolz erfüllen, es kann mir Spass machen und mich inspirieren. Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht alles alleine bewältigen können. Die sozial-ökologische Transformation ist ein riesengrosses Gemeinschaftsprojekt. Mich daran zu beteiligen gibt mir das Gefühl, das Richtige zu tun. Das nennt man dann einen sinnorientierten Umgang mit den grossen Problemen. Also: Was sind meine Werte? Wer will ich gewesen sein? Was soll meine Rolle sein?

Trees 3822149 1280
Die sozial-ökologische Transformation ist ein riesengrosses Gemeinschaftsprojekt. Mich daran zu beteiligen gibt mir das Gefühl, das Richtige zu tun.
Katharina van Bronswijk Psychologin und Verhaltenstherapeutin

Welche Systemveränderungen braucht es, um dem Klimawandel aktiv und wirksam zu begegnen?

Es gibt mehrere zentrale Hebel für den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit, Klima- und Ressourcenschutz. Eine wesentliche Stellschraube ist die Transformation des Finanzsystems. Es braucht einerseits erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien, nachhaltige Infrastruktur und ökologische Landwirtschaft, andrerseits ein Ende der Finanzierung fossiler Energien und eine Abkehr von anderen sozial und ökologisch schädliche Wirtschaftsaktivitäten. Dann braucht es eine Ernährungswende, was auch einen Umbau der Landwirtschaft erfordert. Notwendig sind ein bewusster Konsum von regionalen und saisonalen Lebensmittel, mehr pflanzliche Kost und ein Ausstieg aus der Nutztierindustrie. Ein wichtiger Faktor ist auch der Verkehr mit u.a. einem Ausstieg aus fossilen Energieträgern, Umstieg auf Elektromobilität, Ausbau des öffentlichen Verkehrs und einer fahrradfreundliche Infrastruktur. Der Klimawandel ist eine Systemkrise, es braucht in strukturelle Veränderung in unseren Volkswirtschaften, in der Art wie wir leben, produzieren, konsumieren, reisen und arbeiten.

Welche Initiativen können Sie jetzt in Ihrem Bereich ergreifen? Wo sind Sie spezifisch dran?

Ich habe mich früher bei Greenpeace engagiert, machte viel Strassenarbeit (Unterschriften für Petitionen sammeln etc.) und beteiligte mich auch an Aktionen des zivilen Ungehorsams. Nun habe ich eine Profession und kann als Psychologin meine Expertise nutzen, denn der Klimawandel ist auch eine psychologische Krise. Ich bin Mitglied und Sprecherin des Vereins Psychologists / Psychotherapists for Future. Unsere Hauptbetätigungsfelder liegen in der Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere der Wissenschaftskommunikation, und in der kostenfreien Beratung von Klimaengagierten. Wir machen auch politische Arbeit und setzen uns für ein Gesundheitssystem ein, welches eben die Sonderbedarfe bei Extremwetterereignissen abdeckt. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft insgesamt krisenresilient ist und an diesen grossen Herausforderungen nicht auseinanderbricht.

Wie können psychologische Prinzipien genutzt werden, um Menschen zu unterstützen, mit Klimaangst oder ökologischem Kummer umzugehen?

Wir reden selten darüber, wie es uns mit der Klimakrise geht. Wir müssen über unsere Gefühle sprechen und ihnen Raum geben. Oft versuchen wir, dieses für viele heikle Thema irgendwie zu umschiffen, weil man den Leuten nicht die Laune verderben will. Dabei machen sich auf die eine oder andere Art jeder und jede Sorgen. Psychologists / Psychotherapists for Future organisiert deshalb Gesprächsrunden, wo Menschen über ihre Gedanken und Gefühle zur Klimakrise sprechen können. Zum Beispiel: Wie erkläre ich es meinen Kindern? Wie kann ich diese unterstützen? Ein offener Austausch hilft bei der Verarbeitung von Unsicherheiten, Sorgen und Ängsten. Auch Kunst ist hilfreich, denn sie kann Menschen auf einer emotionalen Ebene abholen. Kreativräume öffnen, um Zukunftsvisionen zu erträumen.

Welche?

Beispielsweise uns vorstellen, in welcher Welt wir denn leben möchten. Bilder davon, wie schön eine nachhaltige Gesellschaft sein kann, wenn wir uns um sie kümmern. Ich glaube, es gibt eine grosse Sehnsucht nach Antworten, nach einem Wissen, wo das alles hinführt und welche Schritte ich selbst unternehmen kann, damit wir in eine lebenswerte Zukunft kommen.

In einem Interview sagen Sie: «Kollektive Selbstwirksamkeit ist das Gegengift gegen Klimaangst.» Was meinen Sie damit?

Damit meine ich wirklich die Erfahrungen, die ich im Zusammenschluss mit anderen Menschen erleben kann, dass wir Dinge bewegen, die sich sonst nie bewegt hätten. Dass wir es gemeinsam schaffen können. Wenn wir zum Beispiel gemeinsame Umweltschutzaktionen durchführen und uns für umweltfreundliche Initiativen und Aktionen engagieren, wie beispielsweise Baumpflanzungen, Recyclingprogramme, Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen oder Proteste, kann dies ein Gefühl der Wirksamkeit vermitteln. Ängste und Sorgen verlieren dadurch an Gewicht.

Was braucht es, damit die große Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Gesellschaft gelingt?

Für eine erfolgreiche grosse Transformation benötigt es weltweite Zusammenarbeit, massive Reduzierung von Treibhausgasemissionen, Förderung erneuerbarer Energien, nachhaltige, regenerative Wirtschaftspraktiken, bewussten Konsum, politische Massnahmen und einen Wandel in Verhalten und Denkmustern auf individueller, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene. Die notwendige sozial-ökologische Transformation muss überall berücksichtigt und mitgedacht werden. Das betrifft die Art, wie wir Energie nutzen, uns fortbewegen, Essen produzieren, Gebäude bauen, konsumieren und wie Gesetze gemacht werden. In allen Bereichen des Lebens müssen wir umweltfreundlichere Entscheidungen treffen, um den Klimawandel und das Artensterben zu bekämpfen. Diese Transformation erfordert eine ganzheitliche Perspektive und die Bereitschaft, nachhaltige Praktiken in sämtlichen Lebensbereichen zu integrieren. Diese Bereitschaft ist im Moment einfach noch zu wenig spürbar.

110233 Bronswijk Katharina C Arnaud Boehmann cmyk

Copyright: © Arnaud Boehmann

Katharina van Bronswijk ist Psychologin und Psychotherapeutin mit eigener Praxis in der Lüneburger Heide. Sie ist als Sprecherin der Psychologists / Psychotherapists for Future gut vertraut mit den komplexen Zusammenhängen zwischen Umweltkrisen und psychischer Gesundheit, zu denen sie regelmässig Vorträge hält, Interviews gibt und publiziert. Die Psychologin und Verhaltenstherapeutin ist seit 2009 im Klimaschutz aktiv, unter anderem bei Greenpeace, und betreibt eine eigene Praxis in der Lüneburger Heide. Ihr Buch «Klima im Kopf. Angst, Wut, Hoffnung: Was die ökologische Krise mit uns macht» (Oekom-Verlag 2022) hat ein grosses Echo ausgelöst. 

Suche Kontakt Schliessen