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Möchten Sie die GEWA näher kennelernen?

Diesen Donnerstag 14. Mai um 11:00 gewähren wir einen Blick hinter die Kulissen.

Die GEWA bietet mit ihrem Angebot neue Perspektiven. Im Webinar beantworten wir folgende Fragen:

  • Was verbindet aufbereitete Laptops, Depressionen und ein Mahlzeitendienst mit der GEWA?
  • Warum braucht es soziale Institutionen?
  • Welchen Tätigkeiten können Menschen, die psychisch herausgefordert sind in der GEWA nachgehen?

Zudem erzählt ein junger, psychisch herausgeforderter Mensch von seinem Alltag in der GEWA.

Wir freuen uns auf Sie.

 

«Abgrenzung ist eine der wichtigsten Tugenden»

Andy Gygli arbeitet seit 2019 als Job Coach in der GEWA. Im Interview erzählt er, was das Job Coaching beinhaltet und welche Motivation ihn bei seiner Arbeit begleitet. 

Andy, du bist neben Arbeitsagoge auch ausgebildeter Koch. Wie bist du zur GEWA gestossen?

Es war zufällig. Meine Probezeit in meiner damaligen Tätigkeit als Koch in einem Altersheim war schon fast vorbei. Da bekam ich einen Anruf von der GEWA, die mich fragte, ob ich noch Interesse hätte – ich hatte mich als Job Coach beworben. Anfangs war die Anfragesituation in meiner Abteilung Berufliche Integration Gewerbe, kurz BIG, schwierig, weshalb ich in einer anderen Abteilung aushalf und auch interne Begleitungen übernahm. Ich war quasi ein Allrounder und konnte so in verschiedene Bereiche eintauchen. In der Abteilung für Berufliche Integration, kurz BIX, konnte ich Coachings von KV-Lernenden übernehmen. Ich habe dort gemerkt, dass mir insbesondere die Zusammenarbeit mit Jugendlichen besonders gefällt.

Welche Aufgaben hat ein Job Coach in der GEWA?

Hauptsächlich begleite und coache ich IV-versicherte Personen, derzeit 12 Personen, auf ihrem Weg zurück in den 1. Arbeitsmarkt. Der Kernauftrag meiner Tätigkeit ist, Lernende beim Finden einer Anstellung nach ihrer Ausbildung zu unterstützen. Dabei handelt es sich vor allem um Lernende, welche ihre Ausbildung im ersten Arbeitsmarkt fortführen können oder nach der Ausbildung den Übergang in eine Festanstellung geschafft haben. Ich bin jedoch auch Ansprechperson für Arbeitgebende aus dem 1. Arbeitsmarkt. Ich habe vor allem Kontakt zu Unternehmen, und kläre ab, wo sich Möglichkeiten für Praktikas oder Anschlusslösungen eröffnen.

«Es zeigt, dass Menschen fähig sind Ziele zu erreichen, die sie nicht immer als umsetzbar halten.»


Du triffst auf unterschiedliche Schicksale von Menschen. Was bewegt dich am meisten?

Womit ich eher selten konfrontiert bin, was mich jedoch immer sehr berührt, sind Menschen, welche ich in einer EOR-Begleitung betreue. Dabei handelt es sich um Rentenbezügerinnen und -bezüger mit Anstellungen in Institutionen, die Potential zur Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt aufweisen und die Voraussetzungen zur Programmteilnahme erfüllen. Ich beobachte in solchen Fällen oft, wie belastend das IV-Stigma für diese Menschen ist. Es hemmt manche, auf alle ihre Ressourcen zurückzugreifen. Umso schöner ist es zu sehen, wenn es gelingt und der Mensch darin aufblüht. Es zeigt, dass Menschen fähig sind Ziele zu erreichen, die sie nicht immer als umsetzbar halten.

 


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Andy Gygli arbeitet seit 2019 als Job Coach in der GEWA.


Das scheint dich anzuspornen…

Ja sehr, aber auch der motivierende Teamspirit. Unsere Vorgesetze lebt einen gemeinschaftlichen Umgang auf Augenhöhe vor, welcher vom ganzen Team mitgetragen wird. Und was ich an der GEWA Kultur besonders schätze: «Man lässt einen selbständig arbeiten». Auch die Offenheit von Unternehmen, die sich für das Thema Eingliederung interessieren, erlebe ich immer wieder als motivierend. Ich verspüre einen Trend für dieses wichtige Thema.

 

Wie meisterst du herausfordernde Momente?

Abgrenzung ist eine der wichtigsten Tugenden. Ich behaupte jedoch auch, dass eine gute Beziehung zur Person, eine gute Zusammenarbeit voraussetzt. Es kann auch mal sein, dass ich in eine Therapiestunde mitgehe. Bei Akquise-Tätigkeiten um mögliche Arbeitseinsätze bei Unternehmen kann es vorkommen, dass meine Anfrage abgeblockt wird. Auch hier zeigt sich der Einfluss des IV-Stigmas. Die Pandemiesituation hat aus meiner Sicht die Offenheit von Arbeitgebenden gegenüber der beruflichen Eingliederung zusätzlich gehemmt. Ich versuche jedoch, nicht den Mut zu verlieren.

 

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