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Möchten Sie die GEWA näher kennelernen?

Diesen Donnerstag 14. Mai um 11:00 gewähren wir einen Blick hinter die Kulissen.

Die GEWA bietet mit ihrem Angebot neue Perspektiven. Im Webinar beantworten wir folgende Fragen:

  • Was verbindet aufbereitete Laptops, Depressionen und ein Mahlzeitendienst mit der GEWA?
  • Warum braucht es soziale Institutionen?
  • Welchen Tätigkeiten können Menschen, die psychisch herausgefordert sind in der GEWA nachgehen?

Zudem erzählt ein junger, psychisch herausgeforderter Mensch von seinem Alltag in der GEWA.

Wir freuen uns auf Sie.

 

«Der Mensch steht für mich im Zentrum»

Marianna Sahli arbeitet als Job Coach in der GEWA. Im Interview erzählt sie uns, was das Job Coaching in der GEWA beinhaltet und welche Motivation sie bei ihrer Arbeit begleitet. 

Marianna, welche Aufgaben hat ein Job Coach in der GEWA?

Im Job Coaching begleiten und betreuen wir Menschen mit vorwiegend psychischen Herausforderungen, die in der GEWA Integrationsprogramme der Invalidenversicherung (IV) absolviert haben und nun eine Praktikumsstelle oder einen Platz für einen Arbeitsversuch im allgemeinen Arbeitsmarkt suchen. In dieser Phase übernehmen wir während ca. 3 bis 6 Monaten das Coaching.

Es ist nicht einfach, geeignete Plätze zu finden. Die Personen in Eingliederungsprogrammen kommen aus verschiedensten Berufen, vom Tontechniker über die Grafikerin bis zum blinden Masseur. Bei jeder versuchen wir in Gesprächen, die Bedürfnisse, Interessen, Stärken und Schwächen möglichst genau abzuklären. In dieser Phase erstellen wir zusammen mit ihr einen Integrationsplan mit Zielen. Es ist eine Herausforderung, dem Wunsch der Leute, was sie ausprobieren wollen, gerecht zu werden.

Bei der Suche nach Einsatzmöglichkeiten hilft uns eine Datenbank mit ca. 800 Firmenadressen. Ich kontaktiere potenzielle Arbeitgeber direkt. Manchmal machen dies auch die Programmteilnehmenden selbst. Wir müssen auf die Bedürfnisse der Firmen Rücksicht nehmen. Einsatzfirmen zeigen meistens eine sehr hohe Motivation. Allerdings müssen auch die notwendigen Ressourcen und Arbeitsplätze vorhanden sein, damit ein Praktikum möglich wird. 

Wie schätzt du die Chancen für eine erfolgreiche Eingliederung angesichts der momentanen Situation auf dem Arbeitsmarkt ein?

Wenn wir unter einer erfolgreichen Eingliederung verstehen, dass jemand seine Existenz vollumfänglich über eine Anstellung sicherstellt, dann sind die Chancen nicht allzu hoch. Eine feste Anstellung nach der Absolvierung eines Praktikums oder eines Arbeitsversuches ist jedes Mal ein Glückstreffer. Ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Eingliederung ist die gute Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Eingliederungsfachpersonen der IV-Stelle und den Integrationsfachleuten bezw. Job Coaches der GEWA. 

Es ist grundsätzlich problematisch, geeignete Firmen zu finden. Die Vorgesetzten dort mit ihrem Team müssen bereit und motiviert sein, ein(e) PraktikantIn 3 Monate lang aufzunehmen und zu fördern. Das braucht Zeit und Energie. Die aktuelle Situation mit der Corona-Pandemie erhöht die Herausforderungen, Einsatzplätze zu finden. Die Firmen habe keine Planungssicherheit und viele sind im Home-Office-Modus.

Hier ein positives Beispiel: Ein Mann in einem Eingliederungsprogramm bekam bei einer Firma, welche einen personellen Engpass im technischen Hausdienst hatte, einen Praktikumsplatz. Er wollte nach einer Erschöpfungsdepression wieder ins Arbeitsleben finden. Im Job sprach er ab und zu auch über seine Befindlichkeit. Dies hat dazu geführt, dass man sich im Team vermehrt über das eigene Wohlbefinden austauschte. Sein Vorgesetzter sagte mir, dass sich dadurch die Teamkultur positiv verändert habe. Er wurde in der Folge auch fest angestellt. Neben seinen menschlichen Qualitäten ist er auch ein sehr guter Berufsmann.

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Marianna Sahli, GEWA Job Coach



Was motiviert dich bei deiner Arbeit?

Wenn ich es in einem saloppen Satz sagen müsste: Ich arbeite in der GEWA nicht mehr für die Schublade. In meiner früheren Berufskarriere erarbeitete ich viele Konzepte für Projekte, aus denen manchmal nichts entstand. Das ist heute nicht mehr so. Die Begegnungen mit den einzelnen Programmteilnehmenden sind 1:1 Erlebnisse. Wir coachen unsere Leute im Bereich Arbeit. Für Menschen mit körperlichen und psychischen Herausforderungen ergeben sich da viele Fragen und Probleme. Meine Motivation hier: Der Entwicklungsprozess von Menschen steht für mich im Zentrum. Und dies deckt sich mit den Werten der GEWA. Mein Job ist ein People Business. Die Ressourcen und Kompetenzen unserer Mitarbeitenden zu stärken, damit sie wieder neue Wege für sich sehen, das ist sehr befriedigend, auch wenn es dabei viele Hürden zu überwinden gilt.

 

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