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Für die BAM Zytig sprachen wir mit dem angehenden Küchenangestellten EBA Dechjob «Peem» Passawee, seinem Praxisbildner und Geschäftsführer des Restaurants Traube in Herrenschwanden Dieter Reber und seinem Berufsbildner Daniel Zaugg (GEWA) über Individualität und die Anforderungen in einer Gastroküche.
Gibt es in der Küche Platz für Individualität?
Dieter: Unbedingt, man will ja keinen Einheitsbrei. Aber man muss sich in das Team integrieren können, die Zusammenarbeit ist sehr wichtig. Und es braucht Regeln und Struktur in einer Gastro-Küche, damit es funktioniert.
Daniel: Regeln und Struktur können auch Sicherheit geben, gerade für Menschen mit Herausforderungen. Man muss nicht überlegen, wie man was machen muss und kennt schon den nächsten Schritt.
Peem: Das stimmt, ich schätze die Routine, zum Beispiel Rezepte nicht mehr ständig nachschauen zu müssen, weil sie immer gleich sind. Schon zu wissen, was als nächstes kommt, macht mir Spass. Trotzdem ist kein Abend wie der andere und die unterschiedlichen Gäste bringen viel Abwechslung. Und ich kann auch kreativ sein: Ich durfte zum Beispiel ein Dessert kreieren, das ins Menü übernommen wurde.
Jugendliche werden in einer Berufslehre auf den Arbeitsalltag vorbereitet und gewissermassen geformt. Widerspricht das der Individualität?
Daniel: Sich weiterzuentwickeln ist kein Widerspruch zur Persönlichkeit. Peem beispielsweise hat viele für die Küche wichtige Qualitäten mitgebracht: Er ist eher ruhig, was von Vorteil ist, wenn es turbulent wird, und er hat sich von Anfang an gut ins Team integriert. Er muss aber auch Neues dazulernen. Jeder von uns entwickelt sich im Laufe des Lebens weiter. Dadurch werdendie Persönlichkeit und Individualität nicht geschwächt, sondern gestärkt.
Dieter: Man wächst ja auch an Herausforderungen. Eine gute Portion Humor ist deshalb gerade in der Küche hilfreich. Zuzusehen, wie Peem aufblüht und immer mehr zu einem selbständigen Mitarbeiter wird, macht mich stolz. Mir ist wichtig, die Lernenden zu motivieren. Das bringt mehr, als ihnen aufs Dach zu geben.
Peem: Ich weiss noch, wie mir am Anfang der Service in der vollen Gaststube zu viel war. Mittlerweile mag ich es, wenn viel läuft. Für mich scheint die Zeit sich dann zu verlangsamen und es fällt mir leicht, zu priorisieren. Das motiviert mich, ich arbeite gern und bin froh, wenn ich immer etwas zu tun habe. Ich habe hier gelernt, die Arbeit gut vorzubereiten, eins nach dem anderen zu machen und einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn es hektisch wird.
Daniel: Ich stelle bei Lernenden oft fest, dass es ihnen an Struktur fehlt. Arbeit kann dabei helfen. Der Berufsalltag bietet tolle Möglichkeiten, seine Fähigkeiten zu schärfen, Neues dazuzulernen und damit seine Individualität und sein Selbstvertrauen zu stärken.
Eine gute Portion Humor hilft: Davon fehlt es Dieter Reber, Daniel Zaugg und Dechjob «Peem» Passawee (von links) nicht.