In der GEWA fand Michael nicht nur einen passenden Arbeitsplatz, sondern auch gezielte Unterstützung und Vertrauen. Sein Teamleiter erkannte früh sein Potenzial und ermutigte ihn, den Fahrausweis zu absolvieren. Dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins konnte Michael die Autoprüfung erfolgreich abschliessen. Heute ist er mobil, übernimmt Verantwortung im Arbeitsalltag und gewinnt weiter an Sicherheit und Selbstständigkeit. Seine Entwicklung zeigt, wie Förderung konkrete Perspektiven schafft.
Wenn Michael heute über sein Leben spricht, wird deutlich, wie wichtig ihm seine Selbstständigkeit ist. Sie bedeutet für ihn Freiheit, Vertrauen und die Möglichkeit, seinen Alltag eigenständig zu gestalten. Dass er selbständig wohnen kann, erfüllt ihn mit Stolz. Jeden Morgen macht er sich mit Freude auf den Weg zur GEWA. „Ich weiss am Abend, was ich gemacht habe“, sagt er. Dieser Satz beschreibt seine Haltung gut: Er möchte wirken, etwas schaffen und sichtbar beitragen.
Sein Weg war nicht immer einfach. Michael wuchs in einem Internat auf. „Es gab auch schöne Momente“, erzählt er, „aber mehrheitlich war es schwer.“ Danach absolvierte er eine Ausbildung als Topfpflanzengärtner, die ihm sehr entsprach. Es folgten neun Jahre in einer mechanischen Werkstatt, eine Tätigkeit, die ihm mit der Zeit zu monoton wurde. Anschliessend arbeitete er zwei Jahre auf einem Bauernhof, wo er sich oft einsam fühlte. Der Wunsch nach Veränderung wuchs.
In der GEWA fand Michael ein Umfeld, in dem er sich willkommen fühlt – einen Platz, an dem er nicht nur arbeitet, sondern dazugehört. Seine Wertschätzung zeigt er unter anderem, indem er für sein Team bäckt. „Das Backen macht mir grosse Freude. Umso schöner, wenn ich diese Freude mit meinem Team teilen kann“, sagt er.
Einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Selbstständigkeit machte er mit dem Wechsel in eine neue Gruppe im Gartenbau und der Zusammenarbeit mit seinem Teamleiter Jaime. Dieser erkannte früh Michaels Potenzial und fragte ihn, ob er den Fahrausweis erwerben möchte, um auch die Firmenfahrzeuge fahren zu können. Für Michael war dies ein grosser Wunsch, doch die Kosten wären für ihn nicht tragbar gewesen.
Gemeinsam stellten sie einen Antrag beim Förderverein. Die Zusage bleibt Michael bis heute in Erinnerung: An einem kalten Morgen erhielt Jaime den Anruf mit der Bestätigung, dass die Kosten übernommen werden. Wenige Wochen später begann Michael mit den Fahrstunden, absolvierte den Fahrsicherheitskurs und bestand schliesslich die Prüfung. Heute besitzt er seinen Fahrausweis mit Stolz.
Da er auch grössere Nutzfahrzeuge fährt, unterstützte Jaime ihn zusätzlich mit praktischem Training – geduldig und Schritt für Schritt, bis Michael die nötige Sicherheit gewonnen hatte. „Ich bin Jaime unglaublich dankbar. Ohne seinen Einsatz wäre ich heute nicht an diesem Punkt“, sagt Michael. „Er lässt mich selbständig arbeiten - was mich beflügelt.“
Heute fährt Michael selbstbewusst zu Kundinnen und Kunden, betreut Daueraufträge, führt Transporte aus und erledigt Gartenarbeiten zuverlässig und eigenständig. Für die Zukunft wünscht er sich, langfristig im allgemeinen Arbeitsmarkt im Gartenbau tätig zu sein. Und ein Traum begleitet ihn schon lange: einmal das Meer zu sehen. „Irgendwann werde ich das schaffen“, sagt er – mit einem Blick voller stiller Zuversicht.
Luca Spiller, Präsident Förderverein
